Drei Tage Seebeben in Babenhausen

Die “Street Live Family” spielt am Eröffnungsabend vor einer vierstelligen Zahl an Besuchern. Foto: Guido Schiek
BABENHAUSEN – Das 2009 gegründete, anfangs noch zweitägige Festival “Seebeben” hat sich im Verlauf der Jahre zur beliebten dreitägigen Beach Party entwickelt. Schon am Eröffnungstag lockte die “Afterwork”-Show mit zwei Bands eine vierstellige Besucherzahl an. Die Nachfrage steigerte sich in den beiden Folgetagen noch weiter, weiß Pressesprecher Wolfgang Kettler.
Bei der nunmehr elften Auflage feierte man das zehnjährige Bestehen. Dazu hatte der ausrichtende Verein SG Rot-Weiß Babenhausen eine Festschrift mit Rückblick auf die vergangenen Jahre publiziert. Zudem stieß ein Freibierausschank an allen drei Tagen auf positive Resonanz.
Allerdings dürfte es eher mit den angenehmeren Temperaturen zusammenhängen, dass sich im Gegensatz zur sengenden Hitze des Vorjahres das idyllische Areal wesentlich früher füllte. Wo der Zugang zum See bei den Abendveranstaltungen abgesperrt war, durfte man am Familiensamstag inklusive Beachvolleyball-Turnier die Bademöglichkeit nutzen. Aufgrund der kühleren Temperaturen blieb die Nachfrage jedoch überschaubar.
Zirkuszelt bewährt sich
Im Laufe der vergangenen zehn Jahre konnte der Handballverein neben beliebten regionalen Coverbands wie “Pfund”, die Frankfurter “Quietschboys” oder die “Lieblingsband” aus dem Rodgau auch Star-DJs wie “Mashup Germany” alias David Wessel verpflichten. Das nach 2013 erneute Engagement des populären Kölner Musikproduzenten trug nach Wolfgang Kettlers Einschätzung mit zur positiven Nachfrage der Freitagsparty bei.
Ein zweites Mal bewährte sich an diesem Abend das Zirkuszelt, das eine Woche später noch beim Technofestival “Stadt Land Bass” als dritte Bühne dient. “Der halbstündige Regenschauer hat dem Zuspruch nicht geschadet”, freute sich Kettler. Ein Teil des jungen Publikums harrte vor der Bühne aus, während sich ein weiterer Teil der Tanzbegeisterten zu DJ Ray-D ins Zelt zurückzog. Ihr Ende fand die Party um 3 Uhr früh. Ebenso rundete am Samstag ein DJ-Set die Liveauftritte der Coverbands “So Green” und “Strandakustik” ab.
Um die Parkplatzsituation zu entspannen, setzten die Veranstalter neuerdings Shuttlebusse ein. An den Kennzeichen ließ sich ablesen, aus welchen Regionen von Groß-Umstadt bis nach Seligenstadt die Besucher angereist waren. Mundpropaganda erwies sich als wesentlicher Faktor, um das Publikum für die Strandparty zu begeistern. Am Eröffnungstag nahmen etwa Bianca aus Riedstadt und Dennis aus Darmstadt den Weg aufgrund des Ratschlags ihrer Babenhäuser Bekannten auf sich und freuten sich besonders auf Headliner “The Street Live Family”. Dagegen zeigte sich eine Gruppe aus Eppertshausen vom Opener “Badekapp” angetan. Das in schriller Kleidung der Achtziger ausgestattete Seligenstädter Sextett erinnerte nicht allein an Dauerbrenner der “Rodgau Monotones” oder der “Crackers”, sondern an längst in Vergessenheit geratene Hessenhits wie den titelgebenden Nonsenssong von “Flatsch”.
Dies traf den Musikgeschmack von Rockfans, die an der Electro- und House-Mischung des Freitags weniger interessiert waren. Ein Babenhäuser Trio aus Regina, Björn und Jochen besucht das “Seebeben” von Beginn an. Nach dem Grund gefragt, lautet die Antwort lapidar: “Weil beim Altstadtfest das Wetter immer schlecht ausfällt.”
So setzte sich das Publikum aus Jugendlichen, Familien mit Kindern und auch Älteren zusammen. Dass es sich bei “Seebeben” um ein Familienfestival handelt, bestätigte der Auftritt der “Street Live Family”. Funk- und Soul-Spezialist Joe Whitney fand beim Gesang nicht nur Unterstützung bei seiner Frau Annabell, sondern ebenso bei seinem elfjährigen Sohn Louis, der sich bei Ed Sheerans “Shape of You” auf die Spuren seines Papas begab.
Quelle: echo-online.de