SEEBEBEN 2013

Nie bebte der See derart intensiv

Babenhausen – Als am Samstag abend gegen 23 Uhr das Feuerwerk den Nachthimmel über dem Sickenhöfer See mit lautem Knallen und reichlich Glitzer erhellte, dürften sich viele Handballer und Helfer der SG Rot-Weiss, egal wo sie in diesem Moment ihre Schicht verrichteten, euphorisch in den Armen gelegen oder anderweitig beglückwünscht haben. Von Michael Just

Babenhausen – Als am Samstag abend gegen 23 Uhr das Feuerwerk den Nachthimmel über dem Sickenhöfer See mit lautem Knallen und reichlich Glitzer erhellte, dürften sich viele Handballer und Helfer der SG Rot-Weiss, egal wo sie in diesem Moment ihre Schicht verrichteten, euphorisch in den Armen gelegen oder anderweitig beglückwünscht haben. Von Michael Just

Der Freitag war der am besten besuchte Tag: Die Musik ließ den Sickenhöfer See und sein Ufer lautstark und intensiv erbeben.
Denn in diesem Jahr stellten die Löwen mit ihrem „Seebeben“ alles bisher Dagewesene in den Schatten und verbuchten einen Zuspruch, der einen neuen Besucherrekord hervorbrachte: Über die drei Tage verteilt zählte man mehr als 5 000 Köpfe.

„Wir haben die Zahlen von 2012 an allen Tagen getoppt“, bilanziert Wolfgang Kettler. Dabei spielte den Organisatoren vor allem das Wetter in die Hände: Mit über 35 Grad herrschten jene hochsommerlichen Temperaturen vor, bei dem jedes „Beach-Party-Festival“ schon fast automatisch die Türen eingerannt bekommt.

Los ging es bereits am Donnerstag mit einer After-Work-Party und dem Duo „Zweitakter“. Jochen Fehrensen (50), Michael Behling (46) und Heidi Müller (43) sind Kollegen und nach der Arbeit gekommen. Das Trio arbeitet in Dietzenbach bei einer Werkzeugfirma und will noch ein Bier trinken. Gemeinsam sitzt man barfuß im Gras und genießt die entspannte und „chillige“ Atmosphäre ohne Anzug, Krawatte und „Stoffhöschen“, wie es aus der Gruppe scherzhaft heißt. „Die Lokation ist super schön und das Bier schmeckt“, hebt Geschäftsführer Michael Behling heraus. Der 46-jährige pendelt zwischen seinem Wohnort Nürnberg und seinem Arbeitsplatz in Dietzenbach. Ob es in seiner Heimat Franken auch Veranstaltungen wie das Beach-Festival gibt? „In einem Hafen an der Pegnitz haben wir zumindest einen Beach-Club“, erzählt der Kaufmann. Ansonsten wisse er von einer ähnlichen Veranstaltung leider nichts.

War am Donnerstag noch Ü30 und Ü40 angesagt, sinkt der Altersschnitt am Freitagabend irgendwo auf zwischen 16 und 25 Jahren. Gleich drei DJ‘s, darunter der bekannte Mashup Germany, laden zur House-Party ein. Zum Publikum gehören auch die Schülerinnen Simah Hosseini und Svea Dietz. Bis Mitternacht dürfen die beiden 16-jährigen aus Rodgau aufgrund ihres Alters bleiben. Ihr Wunsch kurz nach Einlass, es sollten mehr Leute tanzen, wird kurz darauf erfüllt. Während es das Duo Zweitakter am Abend zuvor laut Meinung einiger Besucher mit ihren Oldies zu gemütlich angehen ließen, bebt mit der Musik aus der Konserve nun endlich die Erde. DJ Mashup Germany steht wie aufgezogen am computergesteuerten Plattenteller und mixt sich die Finger wund. Die Beats schallen laut über das Gelände, das Gros des Partyvolks tanzt sich in einen Rausch. Zum Glück haben die Handballer auf dem Bühnendach eine kleine Sprenkelanlage installiert, die zumindest die ersten Reihen kühlt.

Von DJ Mashup Germany gingen jene Erschütterungen aus, die das Seebeben in seinem Namen verspricht.
Die Musik sieht keine Verschnaufpausen vor, über Stunden lässt es sich durchtanzen. Durchgeschwitzt und überglücklich kommentieren die meisten den Abend kurz mit „das ist der Wahnsinn!“. Wie im letzten Jahr zeigt sich der Freitag als der am besten besuchte Tag des Festivals. Beim Blick von der Bühne lassen sich bis zu den Bauzäunen nur Köpfe, Köpfe und nochmals Köpfe ausmachen. Die hinterlassen auch jede Menge Müll, wie am nächsten Morgen sichtbar wird. „Ich habe nur eine dreiviertel Stunde geschlafen“, sagt Jochen Rheinheimer vom Orga-Team mit heißer Stimme am Samstagmorgen. Für die Helfer heißt es zu früher Stunde, das Gelände herrichten. Denn der Samstag startet mit einem Beach-Volleyball-Turnier sowie einem Familientag samt Bademöglichkeit.
Seebeben-Beachparty und Festival

Das Angebot wird gut genutzt, der kleine Strandabschnitt zeigt sich als gut gefüllt. Die Spiel-Aufbauten im Wasser, wie eine Rutsche, kommen bestens an. Beim Volleyballturnier für Jedermann holen „Riccardo und Friends“ vor „Mila‘s Superstars“ den ersten Platz – und das zum dritten Mal in Folge. Im nächsten Jahr muss die SG einen neuen Wanderpokal kaufen. Ab 18 Uhr geht das Seebeben in die letzte Runde: U-Turn zeigen sich als gelungene Verpflichtung, bevor Boomgang die Bühne betritt. Die Musiker lassen keine Zweifel, dass sie als Stimmungs-Garant eingekauft wurden. Mit eigenen Versionen werden bekannte Pop- und Rockhymnen noch schneller als zusammengemischt abgespielt.

Zusammen mit dem Feuerwerk, das der Babenhäuser Pyrotechniker Uwe Kloos mit eigener Choreografie und einer Steighöhe von 130 bis 150 Meter entwarf, fällt das Fazit vieler Besucher zum Seebeben 2013 deutlich aus: „Macht es das nächste Jahr genauso wieder!.“ Für die SG waren diese Worte eine hart erarbeitete Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben. Die größere Bühne zum fünfjährigen Jubiläum und die „Acts“ wie DJ Mashup Germany oder Boomgang, die deutlich mehr Geld als ihre Vorgänger in den letzten Jahren verschlangen, entpuppten sich als die richtige Entscheidung. Vor allem DJ Mashup Germany wünschen sich die „Party-People“ für 2014 wieder. „Den haben wir vor einem Jahr gebucht. Mittlerweile hat sich sein Preis fast doppelt“, erzählt Wolfgang Kettler. Ein Jahr haben die Handballer nun Zeit, sich zu überlegen, wie sie die Erfolgsgeschichte Seebeben fortschreiben wollen.

Quelle: op-online.de

„Vulkan“ lässt See glitzern

Sickenhofen – Auf Erdbeben können die Menschen gut verzichten, auf das Seebeben am Sickenhöfer See weniger. Die Vorfreude der Veranstalter und Besucher ist riesig. Von Michael Just

Seit Beginn der Woche wird aufgebaut und so ist die Vorfreude bei den Handballern der SG Rot-Weiss als Veranstalter, sowie den Besuchern, die ihre Karte im Vorverkauf sicherten, bereits groß. Heute Abend geht es mit einer After-Work-Party ab 18 Uhr los bevor morgen mehrere Dj‘s am Mischpult stehen und zur House-Party laden. Darunter wird auch DJ Mashup Germany sein, der zu den bekanntesten DJ‘s der deutschen Mashup-Szene zählt. Am Samstag bildet dann die Cover-Band Boomgang den Höhepunkt des Abends. Zu später Stunde wird der Himmel mit einem Höhenfeuerwerk illuminiert. Das Werk der Pyrotechniker liefert neben dem Beben noch einen Vulkanausbruch. Den werden die Organisatoren nicht minder genießen, denn mit dem fünften Seebeben blicken sie auf ein kleines Jubiläum.

Beach-Party-Festival als modernes Märchen

„Es war einmal ein kleiner Freundeskreis bei den Löwen, der an einem See mit Freunden und wiederum deren Freunden, ein Fest feiern wollte“, erzählt Jochen Rheinheimer und wirft dabei bewusst den Vergleich zu einem Märchen auf. Das Beach-Party-Festival kommt selbst als modernes Märchen daher, das mittlerweile aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen ist und sich überregional einen Namen gemacht hat. In den 90er Jahren hatte das Festival mit den Beach Festival Nights bereits einen Vorgänger, was Strandpartys an gleicher Stelle angeht. So machte sich die SG vor fünf Jahren quasi dazu auf, Erzählungen zum Leben zu erwecken. „Wir wollten es ordentlich rocken lassen und haben mit dem Festival-Namen die Urkräfte der Erde bemüht“, erklärt Rheinheimer. War die Veranstaltung zu Beginn auf zwei Tage ausgelegt, ging man 2012 zum ersten Mal über drei Tage. Wie sich herausstellte ein Erfolgskonzept, denn mit After-Work und Oldies wird donnerstags etwas für die Älteren geliefert, freitags mit DJ‘s und House-Musik etwas für die Jüngeren und samstags mit einer ordentlichen

Cover-Band als Krönung, was für alle.

„Wir haben einst klein angefangen und jetzt eine Größe erreicht, die, wenn das Wetter passt, schon ganz ordentlich ist“, ergänzt Rheinheimer. Wie der Vorverkauf mit Bestellungen aus dem Hanauer oder Aschaffenburger Raum zeige, habe man sich in der Region gut etabliert. Aus den ersten Jahren haben die Löwen gelernt und manches verändert. Abgewichen sind die Veranstalter auch von der anfänglichen Idee, völlig unbekannten Gruppen eine Plattform zu geben. Damals konnten sich Bands im Internet bewerben. So fand auch alternativer Newcomer-Rock mit eigenen, recht lauten, Liedern Eingang zum See. Davon kamen die SG-Macher ab, da das nicht die erhoffte Resonanz bei den Besuchern brachte. „Wir wollten als Festival größer werden. Die Masse kommt dann doch eher bei bekannten Cover-Bands oder DJ‘s“, sagt Rheinheimer.

Nicht nur eine Musikrichtung

Nicht nur aus Idealismus wenden die Verantwortlichen eine immense Arbeit für Vorbereitung und Durchführung auf: „Für die SG soll natürlich etwas zur Förderung des Handballsports in Babenhausen hängen bleiben.“ Von anderen Festivals, wie etwa Traffic Jam, unterscheidet sich das Seebeben, da es nicht nur eine Musikrichtung gibt. Durch die Mischung aus After-Work, House und Coverband werden die Handballer manchmal von anderen Veranstaltern belächelt, kein komplett einheitliches Zielpublikum anzusprechen. Das sieht Rheinheimer nicht ganz so: „Bis auf den Freitag lässt sich die Sache mit Party-Rock verbinden.“ Der stets gewachsene Zuspruch in den letzten Jahren gibt den Löwen recht. Sie wollen mit ihrem Festival möglichst alle Gruppen und Schichten ansprechen. Für die Integration des Vereins in Babenhausen gibt es ohnehin keine bessere Lösung.

Quelle: op-online.de

Rock und Top-Act am Plattenteller

Babenhausen – Rock, Disco-Party und Sport: Das dreitägige „Seebeben“ vom 1. bis 3. August wird ein Höhepunkt im Babenhäuser und im regionalen Festkalender, der sich gewaschen hat und noch lange in Erinnerung bleiben soll, versprechen die Veranstalter. Von Michael Just

Anfang August bebt am Sickenhöfer See wieder die Erde. Die Handballer der Rot-Weiss treffen sich seit Sommerbeginn bereits im Wochentakt, um beste Voraussetzungen für ihr Beach-Party-Festival zu schaffen.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Organisatoren – die Handballer der SG Rot-Weiss – 2013 ein kleines Jubiläum feiern. „In diesem Jahr blicken wir auf unser fünftes Beben“, sagt Sprecher Jochen Rheinheimer. Aus diesem Grund soll alles (noch) größer und ansprechender werden als zuvor.

Im Blickpunkt stehen Bühne und Technik. Das „Größer, Höher, Weiter“ entspricht dem Leitgedanken, der schon beim ersten Beben ausgegeben wurde. „Wir wollen wachsen“, hieß es damals. Wer die organisatorische Stärke und das Selbstbewusstsein der Löwen kennt, der weiß, dass hier nicht nur ein bisschen Zweckoptimismus verbreitet wurde.

After-Work-Party zum Start

Los geht es am Donnerstag (1.) mit einer After-Work-Party, zu der alle Altersschichten, und ganz speziell das etwas gesetztere Publikum, eingeladen ist. Auf der Bühne steht das Duo Zweitakter, das als Coverband Hits aus den 80er, 90er, sowie das Beste aus Rock und Pop mitbringt. Der Freitag (2.) heizt dann mit einer Disco-Party den jüngeren Jahrgängen ein. Gleich mehrere DJ‘s werden am Plattenteller stehen, darunter DJ Rino, DJ Nize-T und als Top-Act Mashup Germany. Hier scheute die SG keine Kosten und Mühen, dieses Schwergewicht der DJ-Szene an den See zu bekommen. Der DJ ist weltweit gut gebucht und hat in den vergangenen Jahren regelmäßig in Städten wie Berlin, München, London, Rio de Janeiro, San Francisco oder New York City gespielt. Am Samstag (3.) wartet dann der abschließende Höhepunkt. Auch hier können sich die Verpflichtungen sehen lassen: Das Warm-Up übernehmen U-Turn, danach stümt die Band Boomgang die Bühne. Mit Coverhits aus dem Charts und dem Bereich Disco-Rock ist eine heiße Nacht angesagt.
Die Eintrittskosten zum Vorjahr sind zum Teil gleich, zum Teil etwas teurer: Der Donnerstag bleibt bei drei Euro. Der Freitag kostet im Vorverkauf neun, an der Abendkasse zehn Euro. Für acht Euro lässt sich am Samstagabend aufs Gelände kommen, wer sich die Karte im Vorverkauf sichert ist für sieben Euro dabei. Am günstigsten wird es mit dem Kombi-Ticket, das alle drei Tage für 15 Euro abdeckt.

Zum Jubiläum möglichst etwas für alle

Zum Jubiläum will die SG möglichst für alle etwas bieten. Familien dürfen sich deshalb auf den Samstagnachmittag freuen. Hier warten reichlich Animation, ein Kinderspielbasar sowie eine Hüpfburg. Der Eintritt dazu ist frei. Der Family-Day öffnet seine Tore von 12 bis 17 Uhr, parallel läuft noch das Beach-Volleyball-Turnier für Jedermann. Ab 18 Uhr ist Einlass zum Beachfestival. Der Samstag wartet noch mit einem besonderen Erlebnis auf: Zum ersten Mal lädt – wenn auch nur am Nachmittag – das Festival-Gelände zum Baden ein. Mit einem Boot übernimmt die DLRG die Aufsicht.

Im Helfer- und Orga-Team befinden sich wie gewohnt Handballer, die sich durch alle Mannschaften des Vereins ziehen. Sogar ein paar B-Jugend-Spieler sind dabei, um den Nachwuchs frühzeitig zu zeigen, dass die Löwen auch abseits des Spielfeldes aktiv sind. Für das Jubiläum hat man sich einen zusätzlichen Anziehungspunkt ausgedacht: So bildet Samstagnacht ein Höhenfeuerwerk, das sich im See spiegeln wird, den Party-Abschluss. Mit der Cocktailbar sowie Boomgang dürfte ein mehr als bunter Abend garantiert sein.

Seebeben am Sickenhöfer See

Wie in den letzten Jahren rechnen die Handballer mit Besucherzahlen in „gutem vierstelligen Bereich“. Die Vorgabe, jährlich ein bisschen zu wachsen, soll auch 2013 fortgesetzt werden. An die 5 000er Besuchermarke will man aber nicht ran. „Dann haben wir viele behördliche Auflagen“, weiß Rheinheimer. Die seien mit speziellen Anforderungen für Fluchtwege, Notbeleuchtung bis hin zu Krisenzentren, kaum zu erfüllen. Diesen Aufwand wolle man weiterhin der Beach-Party in Mainflingen überlassen. 14 000 Besucher fanden sich am Wochenende dort ein. Dafür steigt die Strandsause nur alle zwei Jahre. „Wir treten jedes Jahr an. Und der Spaßfaktor bei uns ist fast gleichwertig“, sagt Rheinheimer voraus.

Quelle: op-online.de